Sportarten für Kinder
Kinder sind unsere Zukunft. Das wissen wir. Doch wie sollten wir Erwachsenen unsere Kinder beim Sport fördern, damit diese optimal von der Bewegung profitieren? Wir haben uns mal umgeschaut.
Spezialisierung im Sport
Möchtest du als Erwachsener in Deinem Sport gute Leistungen bringen, so lohnt sich eine Spezialisierung auf einen spezifischen Sport. Im Hochleistungssport der Profis ist selbst eine einfache Spezialisierung noch zu wenig! Ein gutes Beispiel dazu ist der Laufsport, denn eine Spezialisierung auf Laufen allein genügt nicht. Im Sprintbereich sind viele Sportler sogar auf 100 oder 200 Meter spezialisiert und im Langstreckenbereich gibt es Spezialsierungen auf fünf Kilometer, zehn Kilometer, 21 und 42 Kilometer.
Keine Spezialisierung auf Sportarten für Kinder
Während diese Spezialisierung als Erwachsener für eine möglichst gute Leistung von Vorteil ist, wird dies für Kinder von Experten nicht empfohlen.
Im Artikel Das sind die besten Sportarten für Kinder wird Ilona Gehrling, Dozentin von der Deutschen Sporthochschule Köln, von Spiegel Online mit folgender Aussage zitiert: "In diesem Alter sollten Kinder hauptsächlich Sportarten ausüben, bei denen natürliche und spielerische Körperbewegungen angeboten werden." Ein Spezialisierung wird in diesem Artikel - als auch in weiteren Artikeln - nicht empfohlen, da durch das einseitige Training von spezifischen Muskelgruppen im Kindesalter während des Wachstums Schäden am Skelett entstehen können.
Mit Turnen als Kind in den Sport einsteigen
Die Autoren empfehlen vielmehr mit Turnen im Kindesalter zu beginnen. Dies wird zudem auch von anderen Experten empfohlen und kann auch der Tabelle auf VIGO.de entnommen werden. Auf dem Portal der AOK Rheinland/Hamburg wurde eine Aufstellung von Sportarten gemacht. Darin können Eltern schnell und einfach ablesen, welche Sportart in welchem Alter sinnvoll und geeignet ist. Bis einschließlich 3 Jahre wird auch dort Turnen für die Kinder empfohlen. Dieses fördert die Grobmotorik, den Gleichgewichtssinn, die Körperkoordination, die Gelenkigkeit aber auch den Kraftaufbau.
Die Ausdauer als Kind mit Fußball und Fahrradfahren verbessern
Mit drei bis vier Jahren kann dann bereits Fahrradfahren bzw. Fußball sinnvoll sein. Dabei wird dann auch die Ausdauer erstmals stärker trainiert. Ab sieben Jahren werden dann auch Sportarten wie Handball, Tischtennis oder Basketball empfohlen, während Tanzen bzw. Ballett schon mit 4 Jahren empfohlen wird und unter anderem das Rhythmusgefühl des Nachwuchses verbessert.
Sport für Kinder: Spaß im Vordergrund
Gerade während des Kindergarten- und Grundschulalters sollte laut Experten der Spaß im Vordergrund stehen. Der Kampfgeist für Wettkämpfe wird erst mit zunehmendem Alter ausgeprägt. Eltern sollten also hier noch nicht zu viel Ehrgeiz fordern und vielmehr dafür sorgen, dass sich ihre Sprösslinge durch eine vielfältige Bewegung mit Spaß optimal entwickeln und dabei alle wichtigen Sinne für das spätere Sportlerleben optimal geschult werden.
Kinder sollten verschiedene Sportarten ausprobieren
Gerade diese frühen Phasen unserer Kinder eignen sich optimal, um den Kindern eine möglichst breite Palette an Sportarten zu zeigen. Losgelöst vom Leistungsdruck können sie dabei herausfinden, welche Sportarten ihnen besonders viel Spaß machen – und welche ihnen eventuell auch besonders gut liegen.
So sagte die nach wie vor amtierende Marathon-Weltrekordhalterin im Marathon, Paula Radcliffe, dass es ihr egal sei, welchen Sport ihre Kinder einmal ausüben werden. Ihr sei es wichtig, dass sie sich bewegen und ihnen die Bewegung Spaß macht. Gerade bei den ehrgeizigen Eltern unter uns besteht häufig die Gefahr, dass man die Kinder in die eigene Lieblingssportart hineinbringen möchte, obwohl es den Kindern eventuell wenig bis keinen Spaß macht und ihnen andere Sportarten wesentlich besser liegen. Schon oft hat man bei Laufveranstaltungen gesehen, dass Eltern ihre Kinder für eine gute Platzierung an den Armen packen und sie regelrecht ins Ziel ziehen. Interessant dazu ist auch der Artikel Eltern zerren Kinder ins Ziel.
Gerade viele Fußballer könnten in Deutschland etwa in anderen Sportarten die Begabung haben, Weltklasse-Leistungen bis hin zu Rekorden zu erzielen, während sie im Fußball vielleicht nur mittelmäßig sind.
Unser Fazit: Als Eltern sollten wir darauf achten, die frühe Kindheitsphase zu nutzen, um unseren Kindern die Möglichkeit zu geben, sich mit möglichst vielen verschiedenen Sportarten auseinanderzusetzen.
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