Unser erster Pitch
In der vergangenen Woche war es soweit. Wir mussten SPOFERAN erstmals in einem Pitch vorstellen! Maximal zur Verfügung stehende Zeit: 3 Minuten – und keine Sekunde länger.
Pitch beim ideenREICH-Businessplan-Wettbewerb 2018
Am 28. Februar war es soweit und das Finale des ideenREICH-Wettbewerbs von BayStartUp fand 2018 endlich statt, noch dazu in der neuen niederbayerischen Gründerhochburg Passau als diesjähriger Austragungsort. Nachdem wir uns bereits mit unserem eingereichten Businessplan gegen 17 weitere Start-ups durchgesetzt hatten, mussten wir im Finale – genauso wie fünf weitere Finalisten – unsere Idee einer 10-köpfigen Jury in genau 3 Minuten vorstellen. Natürlich hätten wir auch 2 Minuten brauchen dürfen – aber SPOFERAN in 2 Minuten zu erklären ist nahezu so unmöglich wie in drei Minuten.
Aber das Erfreuliche vorweg: Wir haben es am Ende in etwa 2 Minuten und 53 Sekunden geschafft, während wir bei den ersten Pitch-Versuchen noch etwa 5 bis 6 Minuten dafür benötigt haben. Aber nun der Reihe nach.
Schritt 1 vor unserem ersten Pitch: Genügend Zeit einplanen
Das erste Mal haben wir uns etwa 3 Tage vor dem ersten Pitch mit unserem ersten Pitch beschäftigt. Während wir zunächst einen halben Tag für die Vorbereitung eingeplant haben, wurden es am Ende aber gut 3 volle Tage, die wir entgegen unserer Planung dafür investieren mussten. Wer also seinen ersten Pitch plant, sollte auf jeden Fall genug Zeit sowie vor allem Geduld und Ausdauer einplanen.
Schritt 2 vor unserem ersten Pitch: Wichtige Punkte aufschreiben
Zunächst schrieben wir uns alle wichtigen Punkte auf, die wir im Pitch unbedingt erwähnen und abdecken wollten, damit die Jury in den für sie wichtigen Kategorien einen guten Überblick von SPOFERAN erhält. Das waren die Innovation, die Marktgröße und das Wachstum. Mehr wurde im Großen und Ganzen in der Phase 1 des Businessplan-Wettbewerbs ideenReich von BayStartUp nicht bewertet. Dennoch mussten wir gerade auch für den ersten Teil der Innovation alle wichtigen Punkte unseres Vorhabens abdecken, was bei SPOFERAN nicht all zu wenige sind.
Wir schrieben uns zunächst auch mal einen fertigen ausformulierten Pitch auf und haben ihn einfach mal vorgelesen, um die Länge unseres Pitch auf diese Weise abschätzen zu können.
Das Ergebnis: Trotz vorlesen und ohne Hänger war der Pitch viel zu lang, der Beginn nicht unbedingt ein Kracher.
Schritt 3 vor unserem ersten Pitch: Von anderen lernen
Aufgrund des genannten Ergebnisses folgten danach erst einmal einige YouTube-Videos von Pitches und Präsentationen anderer Gründer. Dort konnten wir uns zwar das Ein oder Andere erst mal abschauen, merkten aber gleichzeitig leider auch, dass wir von all dem nichts verwenden können, da es einfach bei uns nicht passt. Während die meisten Geschäftsideen nämlich für eine oder zwei Nutzergruppen einen Vorteil durch die Innovation schaffen, mussten wir in dem Pitch unsere Vorteile gleich für 5 Nutzergruppen erläutern.
Schritt 4 vor unserem ersten Pitch: Eine tolle Einleitung finden
Wenn wir also mit einer Nutzergruppe bei der Problemerklärung mit einem eigenen Beispiel starten würden, müssten wir entweder vier weitere Beispiele finden oder SPOFERAN’s Nutzen für diese vier Gruppen ohne Beispiel nüchtern erklären. Auch der Einstieg war für uns sehr wichtig, denn wir wussten im Vorfeld bereits, dass wir vermutlich das letzte Team des Tages sein werden. Das heißt, dass die Jury vermutlich schon etwas müde von den anderen Finalisten und die Lust auf das letzte Team entsprechend vermutlich auch nicht mehr die Größte sein würde. Ob das wirklich der Fall war, wissen wir nicht – nur dass die Luft im Raum beim Pitch in unseren Nasen sicherlich gut verbraucht war. :-)
Für den Start unseres Pitches haben wir uns mehrere Standardeinleitungen aber auch besondere Einleitungen überlegt und uns letztlich für eine Besondere entschieden, bei der wir einen Vergleich zu Apple machten. Apples Revolution des Telefons kennen schließlich mittlerweile fast alle Menschen, daher sollte es damit in unseren Augen ein Einstieg sein, bei dem man zunächst ohne viel nachzudenken gleich mal weiß, was wir mit dem Pitch sagen möchten. So stellten wir im ersten Satz fest, dass Apple das Telefon neu erfunden hat und erzählten der Jury im zweiten Satz, dass wir dasselbe nun mit dem Wettkampfsport machen möchten. Für den Schluss schafften wir es dabei dann übrigens auch wieder, den Anfang mit der Apple-Geschichte aufzugreifen und mit einzubauen, so dass es ein insgesamt rundes Ergebnis wurde.
Schritt 5 vor unserem ersten Pitch: Den Hauptteil aufbauen
Im Hauptteil erklärten wir, warum und inwiefern wir den Wettkampfsport momentan mit SPOFERAN revolutionieren. Dazu erläuterten wir der Jury zunächst die aktuellen Probleme unserer Nutzer anhand eigener Erfahrungen und danach die Lösungen, die SPOFERAN unseren 5 Nutzergruppen (Sportler, Sportveranstalter, Trainer, Sportvereinen/Sportverbänden und Unternehmen) bietet.
Schritt 6 vor unserem ersten Pitch: Aufschreiben und üben gegen das Vergessen
Den Pitch schrieben wir uns als fertige Sätze bzw. als Stichpunkte auf, um nichts zu vergessen und gingen den Pitch bestimmt mehrere hundert Mal in den drei Tagen durch. Das half uns einerseits, die Formulierungen nach und nach zu verbessern - aber auch, um die Sätze frei vorzutragen, ohne dass es auswendig gelernt wirkt, weil wir grundsätzlich wussten was nacheinander an Punkten erwähnt werden sollte. Von einem Jurymitglied wurde trotzdem noch bemängelt, dass es auswendig gelernt wirkte – allerdings haben wir es damit aber geschafft, alle wichtigen Punkte im Pitch zu erwähnen und sind pünktlich fertig geworden.
Schritt 7 vor unserem ersten Pitch: Kompromiss aus Auswendiglernen und freiem Vortrag
Hier muss man vermutlich mit einem Kompromiss leben. Natürlich möchte man einen schönen, langsamen und verständlichen Vortrag bieten, der nicht auswendig gelernt wirkt bzw. ist. Hat man aber tatsächlich nur 3 Minuten Zeit, so sollte er in unseren Augen lieber etwas auswendig gelernt klingen und dabei in der vorgegebenen Zeit alle nötigen Punkte beinhalten. Es ist uns schließlich nicht damit geholfen, wenn wir zwar komplett frei sprechen, aber die Jury am Ende nichts von den für den Wettbewerb wichtigen Punkten heraushören konnte, weil wir über Gott und die Welt geredet haben und dabei nicht fertig geworden sind, um weitere wichtige Daten zu nennen. Gerade letzteres passiert bei einem freien Vortrag dann doch mal gerne, wie wir festgestellt haben.
Unser Tipp für den ersten Pitch lautet daher: Lieber ein wenig auswendig lernen und weniger frei vortragen - und dafür aber keine Punkte vergessen bzw. nicht erwähnen.
Diesen Tipp geben wir, weil wir es damit auf Platz drei geschafft haben – gegen eine in unseren Augen verdammt starke Konkurrenz. Mit dabei waren beispielsweise auch Start-ups mit Erfindungen im Bereich der Elektromobilität und der Kraft-Wärme-Koppelung im Eigenheim. Unser Einstieg mit dem Vergleich zu Apple kam dabei zwar nicht überall gut an, aber vielleicht fällt uns bis zum nächsten Pitch noch eine andere gelungene Einleitung ein, die alle Jurymitglieder aktiviert und mitreißt – selbst als letztes Team des Tages.
Hast du Tipps für einen gelungenen Pitch? So lass‘ es uns und andere gerne als Kommentar wissen ;-)
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