Von Passau nach Wien mit dem Fahrrad: Der Donauradweg
In diesem Artikel möchte ich Dir einen kurzen Einblick vom Donauradweg auf dem Teilstück zwischen Passau und Wien geben.
Meine Tipps für den Donauradweg
Mein letzter Fahrrad-Urlaub von Passau nach Wien lief aufgrund vieler Kleinigkeiten, die dazwischen gekommen sind, anders als ich das geplant habe. Gleichzeitig habe ich von der Strecke und den Orten entlang des Radwegs viele Eindrücke gewinnen können. Mit den folgenden Tipps möchte ich mit Dir ein paar allgemeine Dinge zu einem Fahrrad-Urlaub teilen, die ich als neue Erkenntnis mitgenommen habe und zudem einige Tipps, die den Radweg selbst betreffen.
Tipp 1: Plane nicht zu viel und sei spontan
Mein Urlaub verlief vollkommen anders als ich es geplant hatte. Beispielweise verzögerte sich meine Abfahrt um 4 Stunden aufgrund mehrerer Kleinigkeiten - was bei knapp über 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit zu einem Minus von 100 Kilometern der ersten Tagesetappe geführt hat. Hätte ich also bereits die Hotels fest geplant, hätte ich für jede Nacht zusätzlich noch stornieren und umbuchen müssen.
Besser ist es, gerade mit dem Zelt, am späten Nachmittag per Smartphone einen Zeltplatz oder alternativ nach einem Hotel zu suchen, das man innerhalb von 1 bis 2 Stunden anfahren kann. Dadurch gewinnt man an Flexibilität und kann den Radweg viel entspannter fahren, da man kein festes Ziel am Ende des Tages erreichen muss.
Tipp 2: Es ist Urlaub - einen Gang runter schalten
Während man im Alltag gerne schnell unterwegs ist, um Zeit zu sparen oder Trainingsziele zu erreichen, sollte man im Urlaub ruhig etwas langsamer fahren und dafür mehr von der Strecke anschauen. Der erste Teil meines Urlaubs führte mich am Inntal-Radweg entlang nach Passau. Dies war mein täglicher Weg zur Uni für lange Zeit - und während es damals darum ging, so schnell wie möglich die knapp 30 Kilometer zu fahren, erlebte ich zuletzt die schöne Natur an der Strecke auf eine völlig neue Weise. Gerade der Donauradweg führt durch eine wunderschöne Natur zwischen Passau und Wien, durch viele schöne Ortschaften und zu einigen Sehenswürdigkeiten. Man sollte sich daher die Zeit dazu nehmen, all das auch in Ruhe zu genießen.
Tipp 3: Links oder Rechts?
Zwischen Passau und Linz sollte man auf der rechten Donauseite radeln. In meinen Augen ist der Weg dort sehr schön in die Natur eingebettet und man kann die wunderschöne Landschaft ab Schlögen wunderbar genießen. Kurz vor Linz sollte man aber dann in Wilhering in Richtung Ottensheim die Fähre auf der linken Donauseite nutzen. In Grein fuhr ich zwar auf der linken Seite weiter - dort kann man aber vermutlich auch mit gutem Gewissen wieder auf die rechte Seite der Donau mit der Fähre fahren, da man links der Donau für einige Kilometer neben einer stark befahrenen Straße fahren muss.
Tipp 4: Mauthausen - Ein (sehr trauriges) Stück Geschichte
Eine in meinen Augen wichtige Sehenswürdigkeit ist die KZ-Gedenkstätte in Mauthausen. Diese liegt direkt am Radweg und man sollte dort mindestens einen halben Tag einplanen, um diese wichtige Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Gerade in der aktuellen Zeit halte ich diesen Teil unserer Vergangenheit für enorm wichtig, um tragische Fehler nicht zu wiederholen.
Tipp 5: Die Wachau - Eine Weinpause zwischendurch
Der Donauradweg führt direkt durch die Wachau - hier sollte man unbedingt eine Übernachtung einplanen, wenn man gerne Wein trinkt. Die Landschaft selbst ist ebenfalls wunderschön zum radeln.
Tipp 6: Ein Navi ist Gold wert
Bereits in Passau musste ich mich vom Navi navigieren lassen, da die offizielle Strecke für mehrere Kilometer wegen Baumfällarbeiten ohne Umleitung gesperrt war. Auch zwischendurch war ich immer mal wieder froh, wenn mich mein Fahrrad-Navi direkt zum Zeltplatz gebracht hat, oder mir gezeigt hat, dass ich noch auf der richtigen Strecke fahre, wenn mal an einer Abzweigung kein Wegweiser angebracht war. Gerade aber in Wien kam ich ohne Umwege direkt und schnell zu den Sehenswürdigkeiten, die ich sehen wollte. So konnte ich mich nicht nur schnell, kostenlos und umweltfreundlich durch Wien bewegen, sondern die Stadt auch ganz stressfrei viel besser kennenlernen als zu Fuß oder mit anderen Verkehrsmitteln. Gerade in Wien war ich so begeistert von meinem Navi wie nie zuvor.
Tipp 7: Wien und die Sehenswürdigkeiten der Stadt
Für alle, die noch nicht in Wien waren, habe ich den Tipp, dort mindestens zwei ganze Tage einzuplanen. Es gibt dort einige Museen und Sehenswürdigkeiten, die relativ viel Zeit in Anspruch nehmen. Bei weniger als zwei Tagen kann es leicht stressig werden. Meine Empfehlungen für Wien sind neben dem Schloss Schönbrunn das Naturhistorische Museum und das Technische Museum. Diese drei Sehenswürdigkeiten kann ich mit gutem Gewissen empfehlen - abraten würde ich eher vom Schmetterlingshaus, welches in meinen Augen viel zu teuer ist für das, was man geboten bekommt.
Tipp 8: Nicht zu spät zum Bus aufbrechen
Wieder gut geklappt hat die Abreise mit Flixbus. Dennoch sollte man genug Zeit einplanen, um nicht zu spät zum Busbahnhof zu gelangen. Obwohl ich dachte, relativ gut in der Zeit zu sein, war ich letztlich aufgrund der ein oder anderen roten Ampel doch relativ knapp dran.
Insgesamt kann ich den Donauradweg wirklich jedem empfehlen.
Der Radweg ist durchgehend asphaltiert und in der Regel in sehr gutem Zustand! Der Weg kann daher auch mit dem Rennrad gut befahren werden.
Er ist sehr flach und kann daher auch von wenig trainierten Fahrern wunderbar gemeistert werden - ein E-Bike ist nicht nötig und sollte in meinen Augen auch Zuhause gelassen werden. Lieber mit dem normalen Fahrrad etwas gemütlicher und langsamer nach Wien radeln - dann schmecken der Kaiserschmarrn und die Sachertorte am Ziel noch etwas besser ;-)
Zum Berlin-Usedom-Radweg findest du unter diesem Link einen passenden Artikel. Unter folgenden Links kommst du zudem zu unseren allgemeinen wichtigen Tipps für einen Fahrradurlaub: Teil 1 und Teil 2.
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