Menschen im Sport: Mathis Färber
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Menschen im Sport: Mathis Färber

9. duben 20253 minutes Doba čtení

Die Biathlon-Karriere von Mathis Färber: Von den ersten Schritten und großen Erfolgen bis zum mutigen Abschied.

Während für viele im Frühling die Biathlon-Saison endet, beginnt bei Mathis Färber ein ganz neuer Abschnitt. Mit gerade einmal 20 Jahren blickt er auf eine steile Sportkarriere zurück, die andere in diesem Alter noch vor sich haben. Er war mittendrin – und ist heute an einem ganz neuen Punkt in seinem Leben.

Von der Grundschule auf die Loipe

„Ich hab in der dritten Klasse angefangen – ganz locker, einfach aus Spaß“, erzählt Mathis. Dass daraus einmal eine ernsthafte sportliche Laufbahn werden würde, ahnte er damals nicht. Doch mit jedem Training, mit jedem Wettkampf wuchs nicht nur seine Leistung – sondern auch die Begeisterung für diesen besonderen Sport. Schon früh zeigte sich sein Gespür für die Herausforderung im Wechselspiel von Puls und Präzision: „Ich fand den Spagat zwischen hoher Anstrengung und voller Konzentration einfach cool.“

Teamgeist statt Einzelkämpfer

Ob es Liebe auf den ersten Blick war? „Ich glaub, das hat sich eher durch die ganzen Teamkollegen entwickelt“, meint er rückblickend. Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt – sie waren es, die ihn fesselten. Und als er bei den ersten deutschlandweiten Schülerwettkämpfen weit vorne mitlief, wuchs nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch die Vorstellung: Vielleicht ist da mehr drin.

Mit 15 wechselte Mathis ans Sportinternat – ein großer Schritt, den er aber nie bereut hat: „Ich fand’s richtig cool. Welcher Teenager will nicht mit seinen Freunden zusammen wohnen?“ Schule, Training, Wettkämpfe – der Alltag war stark strukturiert, der Fokus klar: Biathlon.

Der Körper als Partner – und manchmal auch Gegner

Mathis ging den Weg bis in den Nachwuchskader NK2 – ein beachtlicher Meilenstein. Doch mit 17 Jahren kam das Pfeiffersche Drüsenfieber, mit 18 folgten drei Leistenbrüche. Rückschläge, die für viele das Ende bedeuten könnten. Doch Mathis blieb dran. „Ich war eigentlich immer recht positiv gestimmt. Ich hab die Challenge angenommen.“

Er setzte auf gute Betreuung, mentale Stärke – und ein wenig Sturheit. „In der Zeit, in der man körperlich wenig machen kann, habe ich versucht, mich im Schießen weiterzuentwickeln.“ Und auch die mentale Vorbereitung spielte eine Rolle: feste Abläufe, Rituale, Gespräche mit Freunden – der eigene Tunnel, in dem alles andere kurz verschwinden durfte.

Ein Abschied auf Augenhöhe

Die endgültige Entscheidung, aufzuhören, traf Mathis mit 19 Jahren – nach dem Abitur, nach seinem ersten Profijahr, nach einer Saison mit zu vielen Fragezeichen. „Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens, aber ohne Behördenstatus ist Biathlon einfach schwer zu finanzieren.“

Und auch wenn der Abschied schmerzte – er kam nicht aus Resignation, sondern aus Realismus. „Ich hatte sehr guten Rückhalt – von Familie und Freunden. Ohne sie hätte ich vielleicht nur zuhause gesessen und mich bemitleidet.“ Doch es kam anders. Das Leben nach dem Sport begann – und es fühlte sich gar nicht so schlecht an.

Draußen daheim

Heute arbeitet Mathis in einem Sportshop in einem Skigebiet, genießt die Natur und plant ein Sportstudium ab Herbst. Sport ist weiterhin ein fester Teil seines Alltags – nur eben auf eigene Art: Radfahren, Bouldern, Skifahren, Wandern – alles, was draußen stattfindet.

Und Biathlon? Anfangs brauchte er Abstand. Doch inzwischen schaut Mathis wieder gerne zu. „Vor allem, weil manche meiner Freunde jetzt im Weltcup laufen – da fiebert man nochmal ganz anders mit.“

„Vertraut eurem Körper und bleibt offen für Neues“

Sein Rat an junge Athletinnen und Athleten? „Achtet auf euren Körper, und versucht so viel wie möglich von den Älteren mitzunehmen.“ Und wenn er selbst etwas anders machen würde, dann das: „Ich würde viel mehr auf mein Bauchgefühl hören. Und mehr Wert auf Regeneration und Ernährung legen.“

Was bleibt, ist mehr als nur eine Bilanz in Zahlen. Es ist ein Rucksack voller Erfahrungen – von Disziplin und Selbstvertrauen bis Kameradschaft und Gelassenheit. Und es ist der stille Beweis, dass sportlicher Erfolg nicht nur an Medaillen gemessen wird – sondern manchmal auch daran, wie man loslässt, ohne zu verlieren.

Vielen Dank, Mathis, dass du Deine Geschichte als Ex-Biathlonsportler mit uns geteilt hast!


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