Remote arbeiten und reisen: Geht das?
Anna hat 2020 bereits ihr Praktikum im Homeoffice bei SPOFERAN absolviert. Jetzt arbeitet sie remote als Werkstudentin bei uns. Diesmal nicht von Deutschland aus, sondern aus dem Ausland. Wie es wirklich ist, remote aus dem Ausland zu arbeiten und welche Tipps sie für Dich hat, erfährst Du hier!
Aus dem Ausland flexibel im „Homeoffice“ arbeiten. Seit der Coronakrise sind immer mehr Unternehmen offen für neue, flexiblere und ortsunabhängige Arbeitskonzepte. Unsere Werkstudentin Anna hat ausprobiert, wie es wirklich ist aus dem Ausland zu arbeiten und reist seit Monaten unter Anderem durch Indien und Sri Lanka. Gerade befindet sie sich in Portugal. „Mein Tagesablauf unterscheidet sich wohl sehr stark von dem, wie ich in Deutschland arbeiten würde. Nach dem Aufwachen geht es meistens um 05:30 Uhr zum Surfen. Nach dem Frühstück arbeite ich dann. Wenn ich alles erledigt habe, geht es bei gutem Wellengang zur zweiten Session. Ansonsten gibt es immer etwas Neues in der Umgebung zu entdecken“, erzählt Anna, „In vielen Orten gibt es mittlerweile Coworking-Spaces. Da gibt es meistens gutes Internet - außer der Strom fällt mal aus. Dann muss man Glück haben, dass ein Generator zur Verfügung steht." Je nachdem in welches Land man reist, muss man damit rechnen, dass Probleme mit der Elektrizität auftreten. Da jedoch aus dem Ausland zu arbeiten eine immer größere Trendbewegung von Menschen aus der ganzen Welt wird, gibt es meist für alles eine Lösung. Man braucht nur Geduld. Coworking-Spaces sind nicht nur aufgrund der Garantie für funktionierendes Internet und Elektrizität eine gute Option, sondern auch um mit Gleichgesinnten zu kommunizieren. „Es kann ziemlich schwer sein, sich zu konzentrieren, wenn man im Gemeinschaftsraum vom Hostel arbeiten möchte und alle anderen ihren Urlaub genießen“, erzählt Anna. So kann man sich gegenseitig motivieren und über Erfahrungen austauschen.
Tipps für das Arbeiten aus dem Ausland
Lange an einem Ort bleiben
Meistens bleibt Anna über mehrere Wochen an einem festen Ort. „Arbeiten und gleichzeitig jeden zweiten Tag den Ort zu wechseln, funktioniert nicht und kann auf Dauer ziemlich anstrengend werden. Durch die Reisezeit verliert man viel Zeit von einem Tag. Außerdem möchte man ja auch etwas von dem Ort sehen. Das bedeutet nur Stress, der Tag hat nun mal nur 24 Stunden“, meint Anna.
Fester Tagesablauf
Flexibilität beim Arbeiten hört sich erstmal gut an. Jedoch ist ein fester Tagesablauf das A und O und bringt Struktur in den Reisealltag. „Da ich morgens meistens schon aktiv bin, sei es beim Surfen oder beim Yoga, fällt es mir leichter mich danach zu konzentrieren. Dann verspüre ich danach weniger den inneren Drang, vor allem bei schönem Wetter, rauszugehen", erzählt Anna. Dein Tagesablauf ist von deinen persönlichen Präferenzen abhängig. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Während die Einen gerne sofort morgens nach dem Aufstehen ihre Arbeit erledigen, kann es den Anderen leichter fallen, abends zu arbeiten. Hier gilt: Ausprobieren!
Coworking-Spaces
Mittlerweile gibt es in vielen beliebten Reisezielen Coworking-Spaces, in denen in Ruhe gearbeitet werden kann. Aufgebaut sind die Coworking-Spaces meist so, dass Du Dich wie in einem Büro fühlen kannst. Es gibt Kaffee, eine gute Internetverbindung und man trifft auf Gleichgesinnte. „Da kommt wirklich Arbeitsatmosphäre auf. Am Strand arbeiten sieht vielleicht auf den ersten Blick immer nach dem perfekten Arbeitsplatz aus, konzentrieren können sich dort aber nur Wenige. Im Coworking-Space kann man ganz ungestört arbeiten, der Strand ist zum genießen nach der Arbeit da“, erzählt Anna.
Arbeitspensum
Überlege Dir gut, wie viele Stunden Du im Monat oder in der Woche arbeiten möchtest, Du möchtest schließlich auch etwas vom Land sehen. Wenn Du Vollzeit arbeitest, muss Dir bewusst sein, dass Du wenig Zeit hast die Gegend zu erkunden. Das kann schnell auf das Gemüt schlagen, wenn Du ständig um Dich herum andere Reisende siehst, die tolle Aktivitäten unternehmen. Außerdem sollte sich Deine Reise auch lohnen - wer weiß, ob Du noch einmal die Chance hast, in das jeweilige Land zu reisen? „Ich selber habe als Werkstudentin relativ wenige Stunden in der Woche, an denen ich arbeiten muss. Zusätzlich habe ich in manchen Unterkünften Yoga für Kost und Logis unterrichtet, wodurch ich mir viel Geld gespart habe. Da ich außerdem in relativ, für uns, günstigen Ländern unterwegs war, hatte ich sehr geringe Ausgaben“, erzählt Anna. Natürlich kommt es auch auf die persönliche finanzielle Situation, das Reiseziel und die eigenen Ansprüche an, wie viel Geld Du im Monat benötigst. Plane am Besten im Voraus, wie hoch Deine Ausgaben ungefähr sein werden und wie viel Du arbeiten kannst und willst.
Zeitverschiebung
Je nachdem wie flexibel Du arbeiten kannst und in welchem Bereich Du arbeitest, kann die Zeitverschiebung schnell zu einem Problem werden. Hast Du beispielsweise viele feste Meetings oder Kundengespräche, aber eine Zeitverschiebung von mehreren Stunden, musst Du entweder sehr früh aufstehen oder nachts arbeiten. Das kann auf Dauer sehr erschöpfend sein und Dir den Spaß an der Arbeit und dem Reisen nehmen. Dann kann es besser sein, Länder zu wählen, die in etwa derselben Zeitzone liegen wie Deutschland.
Für viele Personen kann das Unbekannte beängstigend wirken. Oft sind wir in unseren Gewohnheiten gefangen und denken gar nicht darüber nach, dass es noch andere Lebens- und Arbeitskonzepte gibt, die vielleicht sogar besser zu uns passen würden. „Wenn Du die Möglichkeit hast, probier’ es aus! Jede:r findet seinen Weg und wenn es Dir nicht gefällt, kannst Du immer noch zurück“, meint Anna abschließend.
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