FAQ zur Gründung eines Start-ups
In diesem Artikel beantworten wir Dir Fragen, die wir in letzter Zeit oft zum Thema Existenzgründung gefragt wurden.
In den vergangenen Monaten wurden wir oft auch zu Job-Messen und ähnlichen Veranstaltungen beispielsweise an Schulen eingeladen. Dabei durften wir immer ein wenig erzählen, wie das Leben eines Gründers so ist. Falls auch du Dich für das Thema interessierst, so wollen wir Dir in diesem Beitrag das Thema Existenzgründung etwas näher aus der Sicht eines Gründers erklären und Dir einige Fragen beantworten, die uns von potenziellen Gründern im Rahmen dieser Veranstaltungen gestellt wurden bzw. Fragen, die wir dabei beantwortet haben.
Benötigst du eine eigene Idee zum Gründen?
Nein, du benötigst keine eigene Idee zum Gründen eines Start-ups bzw. einer Firma. Vielmehr gibt es viele Menschen, die eine Idee haben und noch Partnerinnen und Partner suchen, um erfolgreich ein Start-up gründen zu können. Du kannst Dich mit diesen Leuten auch ohne eigene Idee zusammenschließen und dort Dein Wissen, Deine Fähigkeiten, Deine Erfahrungen und Dein Netzwerk einbringen.
Musst du studieren, um Gründen zu können?
Nein, du brauchst kein Studium, um erfolgreich gründen zu können. Viele prominente Gründer haben sogar ihr Studium abgebrochen, um zu gründen. Dennoch sollte Dir bewusst sein, dass maximal zwei – in der Regel sogar eher eins! – von zehn Start-ups mittelfristig erfolgreich sind und am Markt „überleben“. Mit einer erfolgreichen Ausbildung kannst du nach einer erfolglosen Gründung auch problemlos in den normalen Arbeitsmarkt einsteigen und Dir wieder ein „Normales Leben“ aufbauen. Setzt du alles auf eine Karte und brichst beispielsweise Dein Studium ab, so steigt der psychische Druck in schwierigen Phasen des Unternehmens umso mehr. Hast du allerdings eine geniale Idee, die schon bald von jemand anderem umgesetzt werden könnte, so solltest du durchaus überlegen, das Risiko einzugehen und notfalls auch ohne abgeschlossene Ausbildung versuchen zu gründen. Berufs- und Lebenserfahrung sind für eine erfolgreiche Gründung eines Start-ups zwar durchaus sinnvoll und hilfreich, doch bringt Dir das natürlich nichts, wenn Deine Idee umgesetzt wurde bis du diese Erfahrungen gesammelt hast.
Wie viele Personen sollen eine Firma gründen und welche Rechtsform sollst du wählen?
Es gibt keine allgemein gültige Formel, mit der man Erfolg einer Firma definieren könnte. Generell sind die Erfolgschancen eines Start-ups höher, wenn du mit insgesamt drei Personen im Team gründest im Vergleich zu einer Eine-Person-Gründung. Dies heißt jedoch nicht, dass die Gründung mit drei Personen automatisch ein Erfolg wird und man als Einzelperson kein erfolgreiches Unternehmen gründen kann. Es handelt sich dabei lediglich um Wahrscheinlichkeiten und die Realität zeigt, dass es oftmals sehr erfolgreiche Firmen gibt, die von nur einer einzigen Person gegründet wurden. Der Vorteil als Team ist es jedoch, dass man Ideen immer wieder auf ihre Plausibilität durchsprechen kann und sich jedes Teammitglied mit eigenen Stärken und Fähigkeiten auf spezifische Bereiche im Unternehmen konzentrieren kann. Dadurch wird die sehr große Arbeitsbelastung in den ersten Monaten auch optimal auf mehrere Schultern verteilt. Der Nachteil bei Mehr-Personen-Gründungen ist jedoch, dass Abstimmungen in der Firma durchaus auch aufwendig und langwierig sein können, wenn sich die Gründer nicht einigen können.
Bei der Rechtsform gibt es ebenfalls keine allgemein gültige Formel. Für jede Unternehmung gibt es meist eine optimale Rechtsform – meist wird die GmbH aufgrund der beschränkten Haftung gewählt. Doch kann auch die GbR für Teamgründungen Sinn machen. Grob gesagt ist dies eine Gesellschaft ähnlich die GmbH, nur ohne Haftungsbeschränkung mit mehr Ausübungsrechten für die Gründer. Hier sollte ohne eigene Kenntnisse im Vorfeld mit einem Gründungsberater ein Gespräch gesucht werden. Gründungsberater gibt es an einigen Universitäten wie beispielsweise an der Universität Passau. Aber auch in sogenannten Inkubatoren wie dem INN.KUBATOR Passau bzw. dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern findest du kompetente Hilfe und eine meist kostenlose Beratung.
Du hast eine Idee. Sollst du mit anderen darüber sprechen?
Grundsätzlich kann Dir jemand natürlich Deine Idee „stehlen“, wenn du offen darüber sprichst. Doch bringt das Gespräch - mit möglichst vielen Leuten – über Deine Idee in der Regel mehr Vor- als Nachteile. Denn durch das offene Gespräch bekommst du entsprechend viel wertvolles Feedback, mit dem du Deine Idee immer wieder anpassen kannst. In der Regel benötigt eine Idee nämlich viel Input von außen, um zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell zu werden.
Gibt es Förderungen für Gründungen?
Ja, es gibt in Deutschland verschiedene Möglichkeiten der Gründungsförderung. Auch wir wurden mit SPOFERAN durch das EXIST-Gründerstipendium gefördert. Dieses Stipendium richtet sich speziell an Absolventen einer Universität, die aus der Hochschule ausgründen möchten, wie wir unter anderem auch im Artikel EXIST-Gründerstipendium:Was ist das und wiebewirbt man sich? beschrieben haben. Es gibt aber beispielsweise auch Gründungsförderung von der Agentur für Arbeit. Speziell für Frauen werden oft auch Förderungen angeboten. Frag‘ dazu einfach auch mal in Deinem Gründernetzwerk vor Ort nach.
Musst du einen Businessplan schreiben, um zu gründen?
Nein, du musst für eine erfolgreiche Gründung keinen Businessplan schreiben. ABER: In der Regel macht es für Dich Sinn, einen Businessplan zu schreiben, da du Dich dadurch automatisch sehr intensiv mit Deiner Geschäftsidee auseinandersetzen musst. So siehst du beispielsweise im Finanzplan auch gleich, welche Umsätze du erzielen musst, um zumindest die Ausgaben wieder zu kompensieren.
In der Regel benötigst du ferner auch externes Kapital für Deine Firma – sei es in Form eines Investments eines Business Angel oder in Form eines Kredits einer Bank. In beiden Fällen wirst du an einem Businessplan nicht vorbei kommen, da die Kapitalgeber zunächst auch verstehen müssen, für was du eigentlich Geld benötigst.
Sollst du an einem Businessplan-Wettbewerb teilnehmen?
Im Rahmen eines Businessplan-Wettbewerbs kannst du Deinen Businessplan einer Jury vorlegen, die das Schriftstück möglichst objektiv bewertet. Solch ein Wettbewerb hilft Dir nicht nur, Deinen Businessplan für Kapitalgeber zu optimieren, sondern auch um Dein Geschäftsmodell nochmals zu verbessern oder sogar zu erweitern. Die Jury-Mitglieder geben Dir dazu bei den meisten Wettbewerben ein sehr hilfreiches Feedback.
Zudem hast du nicht nur die Möglichkeit, mit einem guten Businessplan und einem guten Geschäftskonzept ein oftmals hohes Preisgeld zu gewinnen, sondern auch Deine Reputation zu steigern, da Dein Unternehmen bei einem Sieg auch entsprechend oft in den Medien genannt wird.
Hast du weitere Fragen zu Deiner Gründung? Lass es uns gerne als Kommentar wissen – oder schick‘ uns eine E-Mail an info@spoferan.com.
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