Karin K.: Die Eiskönigin
Während viele von uns sind schon mal 1.000 Meter geschwommen sind, gibt es Extremsportler, die diese Distanz bei Wassertemperaturen von unter 5°C absolvieren. Mit Karin K. stellen wir Dir in diesem Beitrag eine sympathische Eisschwimmerin vor und fragen Sie, wie sie zum Eisschwimmen gekommen ist.
Gefragt nach ihrer Lieblingstrainingseinheit erzählt Karin K. etwas schmunzelnd: „Wenn man aus dem Eiswasser kommt und sich zu seiner Eisfamilie in die warme Infrarotkabine bzw. die Sauna oder den Zuber setzt, dann könnte man von Lieblingseinheit sprechen!“
German Open und Weltmeisterschaften in Burghausen als Motivation
Diese Antwort verwundert kaum, denn Karin K. ist Eisschwimmerin. Dazu gekommen ist sie durch die Deutschen Meisterschaften im Eisschwimmen, die in ihrem Nachbarort Burghausen stattfanden. „Außerdem bin ich durch meinen Beruf als Fachangestellte für Bäderbetriebe mit dem Schwimmen sehr vertraut“, erzählt die sympathische Schwimmerin. „Kurz vor Weihnachten bin ich 2014 zum ersten Mal mit Bekannten, die mittlerweile auch im eiskalten Wasser schwimmen, ins Eiswasser gesprungen.“
Schwimmen in unter 5°C kaltem Wasser härtet ab
Während viele von uns schon bei guten Bedingungen Probleme haben, den inneren Schweinehund zu überwinden um beispielsweise Joggen zu gehen, muss Karin K. bei Wassertemperaturen unter 5°C ihren inneren Schweinehund überwinden. Sie sagt dazu: „Ich überwinde mich Tag für Tag, weil man über seinen eigenen Schatten springen kann bzw. muss. Bei den niedrigen Wassertemperaturen ist man immer sehr fokussiert und lernt auch unter widrigen Bedingungen ruhig zu bleiben.“
Beim Eisschwimmen Kräfte einteilen
Bevor es für Karin zur Lieblingseinheit in die Wärme geht, absolviert sie in der Regel Strecken zwischen 50 und 1.000 Meter. „Letzteres gelang mir bis jetzt zweimal, da es eine richtige Herausforderung für den Körper und einen selbst ist.“ Karin K. empfiehlt uns daher auch, im Eiswasser nie an die äußerste Belastungsgrenze zu gehen. „Lass‘ immer noch ein kleines bisschen Energie übrig, denn im Eiswasser keine Kraft mehr zu haben ist das Schlimmste, das Dir passieren kann.“
Nicht allein im eiskalten Wasser schwimmen
Zudem empfiehlt Sie uns, nie alleine ins eiskalte Wasser zu springen, da dies aufgrund möglicher Krämpfe, Kreislaufprobleme und Unterkühlung schnell lebensgefährlich werden kann. Und trotzdem sollten wir alles geben, denn Karin gibt zu bedenken: „Es ist immer noch ein Wettkampf!“
Schönster Wettkampf in Burghausen
Apropos Wettkampf – in Burghausen fand 2017 mit den Deutschen- und den Weltmeisterschaften im Eisschwimmen das bisher schönste Rennen von Karin statt. „Die längste Burg der Welt in einer verschneiten Winterlandschaft – das war einfach wunderschön. Zudem lernte ich dort großartige Menschen in einer genialen Atmosphäre vor dieser wunderschönen Kulisse kennen“, erzählt Karin über ihren bisher schönsten Wettkampf.
Besonders positiv in Erinnerung geblieben: Ein Ire
Während andere Eisschwimmer nach einem 1.000 Meter-Wettkampf schnell die Flucht in die nächste Infrarotkabine suchten, ist ein irischer Teilnehmer der WM in Burghausen 2017 mit seinem 80 Jahre alten Onkel dessen letzten 200 Meter zusammen geschwommen – und damit insgesamt 1.200 Meter. So etwas bleibt nicht ungesehen – und für Karin war dies eine Erinnerung, die ihr besonders positiv im Gedächtnis bleiben wird.
Negativ in Erinnerung blieben bei Karin Sportler, die sich überschätzt haben
Weniger positiv erinnert sich Karin an Sportler, die sich im Eiswasser leider überschätzten. „Bei Wassertemperaturen unter 5°C sollte man auf seinen Körper hören. Da der Körper schon ohne Belastung einer Extrembedingung ausgesetzt ist, ist es gerade in diesem Sport mehr als wichtig, aufzuhören, wenn es nicht mehr geht!“, appelliert die erfahrene Fachangestellte für Bäderbetriebe.
Eisschwimmen ist eine familiäre Sportart
„Ich mache den Sport, weil es eine Sportart ist, die einfach nicht jeder macht!“, erzählt Karin mit einem Lachen. „Man trifft Menschen aus aller Welt und jeder Wettkampf fühlt sich sehr familiär an – wir sind quasi eine Eisfamilie.“
Karin’s Tipp für uns
Letztlich gibt uns Karin K. mit ihrem letzten Satz noch etwas Nachdenkliches mit auf unseren Weg. „Gebe nie alles andere nur für den Sport auf.“
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