Der Sportverein 2.0

Der Sportverein 2.0

26. Februar 2019

Passau, 26.02.2019 - Ohne Daten läuft heute nichts mehr. Selbst im Sport. Computerspiele sollen in Form von eSports, also dem virtuellen Sport in Form von Computerspielen, in vielen Sportvereinen mit eigenen Abteilungen gegen den Mitgliederschwund helfen. Zumindest wenn es nach dem Willen der eSports-Branche geht. Doch die beiden Gründer einer Passauer Webanwendung für den Vereinssport möchten die Digitalisierung nutzen, um die im Ehrenamt Tätigen beim realen statt beim virtuellen Sport zu unterstützen. Sie entwickelten in Zusammenarbeit mit der Universität Passau und unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ihre Anwendung Spoferan. Diese kann seit wenigen Monaten bereits kostenlos von den Sportvereinen genutzt werden. „Wir kennen die teilweise anstrengende ehrenamtliche Arbeit in den Sportvereinen sehr gut, die neben dem Hauptberuf in der Freizeit ausgeübt werden muss!“, erzählt Christian Teringl, einer der beiden Gründer aus Niederbayern. „Kinder und Jugendliche wachsen heute mit digitalen Medien auf und benötigen diese Strukturen daher auch zunehmend für ihr persönliches Vereinsleben“, ergänzt Ferdinand Frank, der bei Spoferan für die technische Entwicklung der digitalen Vereins-Anwendung zuständig ist. 

Durch diese Problematik hören die beiden Gründer in persönlichen Gesprächen mit den Vereinsvorständen immer wieder, dass die Jugend zunehmend weniger in den Sportvereinen aktiv ist. Die Vorstände in den Vereinen möchten hier auch gerne entgegenwirken und sich gemäß der Aussagen von Teringl vor allem im Internet modern und zeitgemäß für ihre (potenziellen) Mitglieder aufstellen. „Viele Vereinsvorstände haben uns in den vergangenen Monaten kontaktiert, weil sie auf uns aufmerksam wurden.“, erzählt Teringl. „Oftmals wurde dabei angefragt, ob wir ihnen eine neue Website erstellen können, die vor allem mobiloptimiert sein soll. Doch dies ist nur eine von vielen Funktionen, die wir den Sportvereinen zur Verfügung stellen möchten und die in unseren Augen auch nötig sind, um auch in Zukunft attraktiv für die junge Generation zu sein. Eine Website allein wird den Möglichkeiten der Digitalisierung nicht gerecht.“ Die beiden Passauer Absolventen haben vielmehr ein ganzes Portfolio an Leistungen entwickelt, mit denen sie das Vereinsleben mithilfe der Digitalisierung verbessern möchten. Dazu zählen für die beiden neben der schnellen Erstellung einer sportvereinspezifischen Website ohne IT-Kenntnisse vor allem auch eigens entwickelte Funktionen für die Mitglieder. Ihr „Trainingsmanager“ etwa unterstützt die Mitglieder bei der Organisation ihrer eigenen und gemeinsamen Trainingseinheiten und ein „Platzmanager“ vereinfacht die Buchung von Sportplätzen für die Mitglieder. „Wir sind aber auch sehr stolz auf unseren digitalen Event-Assistenten, mit dem die Verantwortlichen in den Sportvereinen ganz einfach ihre Sportcamps, Wettkämpfe oder Sportreisen organisieren und abwickeln können.“, nennt Frank eine weitere Funktion.


Neben den vereinsspezifischen Leistungen, die zum 01. Juni 2019 zusätzlich zu den bereits bestehenden Leistungen noch stärker ausgebaut werden, haben die beiden Passauer auch eine Reihe von Netzwerkfunktionen für die Sportler selbst entwickelt. Die in Niederbayern entwickelte Anwendung bietet nicht nur den Sportvereinen eine starke Unterstützung bei der Digitalisierung, sondern wurde für die einzelnen Sportler auch als sportliches Netzwerk konzipiert. Die Anwendung ist zudem sportartunabhängig und kann von allen Sportarten genutzt werden. „Alle Daten liegen in unserem Fall außerdem auf deutschen Servern und werden grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben. Datenschutz ist für uns ein sehr wichtiges Thema, auch wenn es für viele Nutzer zunächst vielleicht weniger wichtig ist!“, erläutert Teringl im Hinblick auf die Datenskandale bei Facebook im Vorjahr. 

Sportvereine müssen durch die in Passau entwickelte Sportler-Plattform Spoferan in Zukunft in der schnelllebigen Welt der Digitalisierung nicht mehr alle paar Jahre eine neue Webseite programmieren lassen, um „up to date“ zu sein und für die Jugendlichen modern und zeitgemäß zu wirken. Dies machen die beiden Spezialisten automatisch für die Sportvereine. Denn ohne Daten läuft heute nichts mehr. Selbst im Sport.


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