Zwei Jungs machen es möglich: Sport mit weniger Aufwand

Zwei Jungs machen es möglich: Sport mit weniger Aufwand

26. September 2018

Passau, 26. September 2018 – „Bei Google können wir fast alles suchen und bei Amazon fast alles kaufen – doch um Sport zu machen, benötigen wir meist eine Vielzahl spezifischer Anwendungen etwa für unser Training, für Wettkämpfe oder für Vereinsbelange.“ Das war die Ausgangslage, dass die beiden Sportler Ferdinand Frank (25 Jahre) und Christian Teringl (29 Jahre) die Plattform Spoferan aufgebaut haben. Die Anwendung, mit der Frank und Teringl ihre eigene Leidenschaft zum Beruf gemacht haben, startet am Samstag, den 01. September 2018. Bereits im Juni 2016 entschlossen sich die beiden Passauer, ihr während des Studiums erworbenes Wissen und ihre Fähigkeiten für den Sport zu nutzen. Sie entwickelten gemeinsam mit der Universität Passau die Anwendung Spoferan, mit der Sportlerinnen und Sportler ihren gesamten Sport einfach, sicher und unkompliziert betreiben können ohne zwischen verschiedenen Anwendungen zu wechseln. Auf der neuen Plattform muss man sich einmalig als Sportler registrieren, um danach verschiedene Funktionen nutzen zu können, wie etwa die Wettkampforganisation als Veranstalter, der Verkauf von Trainingsplänen als Trainer oder der Austausch von Informationen mit anderen Sportlern.

Eine für Alle

Ihre Plattform soll laut den beiden Gründern insgesamt fünf Nutzergruppen helfen. Dazu zählen sie Sportvereine, Sportler, Trainer, Sportveranstalter und letztlich auch diverse im Sponsoring aktive Firmen. Mit nur einer einzigen Registrierung soll man auf der Plattform laut Angaben der jungen Passauer dann alle Vorteile nutzen können, egal ob man nur Sportler ist und sich über Wettkämpfe informieren und sich dazu anmelden möchte. Oder ob man gleichzeitig auch im Sportverein eine Funktion innehat und die Anwendung zur besseren Kommunikation mit den Mitgliedern des Vereins nutzt.

Während Trainer ihre Trainingspläne auf der Plattform anderen Sportlern zum Verkauf anbieten können, ist es für Veranstalter dort möglich, mit einer Art Leitfaden ganz einfach eine Ausschreibung für eine Sportveranstaltung wie etwa einen Marathon zu erstellen. Viele Funktionen sollen auf Dauer kostenlos sein wie beispielsweise Organisationsseiten für Sportvereine, Label-Auszeichnungen für besonders umweltfreundliche Sportveranstaltungen oder der Erwerb von Finisherpunkten für das erfolgreiche Absolvieren einer Sportveranstaltung. Finanzieren will sich die Plattform hauptsächlich durch Werbung. Dazu erläutert Teringl den Hintergrund des neuen Geschäftsmodells: „Von anderen Vereinen habe ich immer und immer wieder gehört, wo dieselben Knackpunkte sind. Sei es bei den hohen Kosten für die Zeitnahme von Läufen oder Triathlons oder die teilweise umständliche Anmeldung. Da fragte ich mich oft, warum es diese Probleme denn überhaupt gibt. Schließlich könnten sie angesichts der Digitalisierung grundsätzlich schon gelöst sein.“

Tinder für Gründer

Kennengelernt haben sich die beiden Gründer nicht während des Studiums, wie Teringl erklärt: „Wir wollten beide gern eine eigene Firma gründen und meldeten uns deshalb auf Founderio an. Dies ist ein digitales Netzwerk, das ähnlich wie Tinder funktioniert. Nur sollen hier statt Singles potenzielle Gründer miteinander gematcht werden. Und dank etwas Glück haben auch wir uns dort gefunden.“ Das Gründermatch klappt auch auf Dauer im Büroalltag. Dazu erzählt Frank: „Oft bekommt man es bei Freunden ja mit, dass eine Tinder-Liebe schnell wieder verflogen ist. Doch gerade bei einer Gründung ist es enorm wichtig, dass man sich gegenseitig zu 100 Prozent vertrauen und aufeinander verlassen kann. Und das auch über viele Jahre hinweg. Deshalb sind wir stolz und glücklich, dass wir in den letzten Jahren mit viel gegenseitigem Respekt und Vertrauen einen Meilenstein nach dem anderen erreichen konnten.“ Einer ist beispielsweise das EXIST-Gründerstipendium. Hierbei handelt es sich um eine zwölfmonatige Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums und des Europäischen Sozialfonds, die an ausgewählte Absolventen einer deutschen Hochschule für eine besonders innovative Ausgründung aus dem universitären Umfeld vergeben wird. Nötig ist dazu im Vorfeld eine erfolgreiche mehrmonatige Begutachtungsphase durch den Projektträger

Jülich vom Forschungszentrum Jülich. Dieses muss für das Vorhaben vor allem hinsichtlich des Innovationsgrades, der Erfolgsaussichten und des Gründerteams grünes Licht geben.

Das Zweier-Team hat überzeugt, denn die beiden Jungunternehmer ergänzen sich fachlich gut. Frank ist als Absolvent eines Informatikstudienganges das Gesicht hinter den vielen nötigen Datenbanken und Algorithmen, die Sportlern das Leben erleichtern sollen. Seine sportliche Leidenschaft dreht sich um Krafttraining und Mannschaftssport wie American Football, während sich der Betriebswirt Teringl als früherer Läufer und Triathlet um die finanziellen Angelegenheiten der Firma kümmert. Für ihr Vorhaben arbeiten Frank und Teringl mittlerweile durchschnittlich 70 Stunden pro Woche im Passauer Gründerzentrum Innkubator.

Für die Zukunft der Plattform macht Teringl letztlich einen Vergleich: „So wie es bei Google und Amazon bereits heute für eine Suche beziehungsweise einen Einkauf der Fall ist, wollen wir, dass Spoferan in Zukunft das digitale Synonym für Sport ist.“

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