Menschen im Sport: Fabian Sommer
Zwischen Sport, Wissenschaft und Nachhaltigkeit: Fabian gibt uns einen Einblick in das Leben als Sport-Wissenschaftler an der Universität Bayreuth.
Sportökologie – wenn Wissenschaft auf Bewegung trifft
Sport ist mehr als nur Bewegung – er ist eine Interaktion mit der Umwelt. Fabian Sommer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Sportökologie an der Universität Bayreuth, setzt sich genau mit dieser Schnittstelle auseinander. Als begeisterter Fahrradfahrer und Triathlet verbindet er seine Leidenschaft für Sport mit seinem wissenschaftlichen Interesse an Umweltfragen. Seine Forschung beleuchtet, wie sich Sport in der Natur auswirkt und welche Spuren er hinterlässt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Von der Biologie zur Sportökologie – Eine besondere Karriere von Fabian Sommer
Fabian begann seinen akademischen Weg mit einem Biologie-Studium. Sein ursprüngliches Ziel war es, die Natur besser zu verstehen, um sie schützen zu können. „Ich wollte wissen, wie das Zusammenspiel aller Organismen und ihrer Umwelt funktioniert und mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und den Planeten leisten“, sagt er.
In der Sportökologie fand er schließlich die perfekte Verbindung aus Wissenschaft und sportlicher Leidenschaft. „Sport ist für mich auch immer Mobilität. Als Sportler bewege ich mich im Raum – sowohl zum als auch während des Sports. Ich wollte verstehen, wo Sporttreibende draußen aktiv sind und warum. Welche Auswirkungen hat Bewegung in der Natur auf den Menschen – physisch und psychisch? Und welche Spuren hinterlassen wir selbst in der Umwelt?“
Mikroplastik durch Fahrradreifen – Eine Unbekannte im globalen Mikrolastik-Kreislauf
Aktuell arbeitet Fabian an einer Studie zu Reifenabrieb durch Fahrräder – ein Thema, das bislang wenig erforscht wurde. In einer ersten Untersuchung konnte sein Team erstmals quantifizieren, wie viel Abrieb durch Mountainbike-Reifen in realen Nutzungsszenarien entsteht. Die Ergebnisse zeigen klar: Wie zu erwarten ist, entsteht auch beim Radfahren Abrieb durch die Reifen. Doch die Menge ist hier viel geringer als bei Autoreifen - letzterer ist eine der Hauptquelle von sekundärem Mikroplastik in der Umwelt. Also ein "Plus" für das Fahrrad. Nun folgt eine zweite, umfassendere Studie, die unterschiedliche Reifentypen wie Rennrad-, Gravel-, MTB- und E-MTB-Reifen untersucht. Ziel ist es, nicht nur Unterschiede in der Abriebsmenge festzustellen, sondern auch herauszufinden, welche anthropometrischen und Umwelteinflüsse den Abrieb beeinflussen um diesen potentiell noch weiter reduzieren zu können. Diese Erkenntnisse sollen auch der Industrie bei der nachhaltigen Optimierung ihrer Reifen helfen.
Fabian hofft, dass seine Forschung Athletinnen und Athleten für dieses Thema sensibilisiert: „Wir machen den Sport, weil wir ihn lieben. Wer sich gerne draußen bewegt, sollte die Natur respektieren, um sich selbst und folgenden Generationen diese Möglichkeit zu erhalten.“ Ein kleines Umdenken bei vielen Sportlerinnen und Sportlern könnte bereits große positive Effekte haben. Das geht von Konsum über Mobilität bis zum Wettkampf.
Wearables und GPS-Daten – Wie Technologie die Forschung von Fabian Sommer unterstützt
In seiner Forschung spielen moderne Technologien eine entscheidende Rolle. Vor allem Wearables sind für die Sportökologie besonders wertvoll, da sie genaue GPS-Daten liefern. Diese helfen Fabian und seinem Team dabei, Bewegungsmuster von Sportlerinnen und Sportlern zu analysieren. So können sie herausfinden, welche natürlichen Umgebungen besonders attraktiv sind – und welche langfristigen ökologischen Auswirkungen Sport in bestimmten Regionen haben könnte.
Wissenschaftliche Überraschungen und Trainingstipps
Wissenschaft hält immer wieder Überraschungen bereit – auch für Fabian. Eine Erkenntnis, die ihn persönlich schmunzeln ließ: „Wie viel Kaffee man doch trinken kann und dabei noch positive Effekte hat.“
Doch auch aus sportlicher Sicht hat er viel gelernt. Eine Trainingsmethode, die ihm besonders geholfen hat? Intervalltraining beim Laufen. „Das hat meine Grundschnelligkeit bei langen Distanzen deutlich verbessert“, berichtet er.
Sein wichtigster Tipp für umweltbewusstes Training: „Nutzt den Weg zum Sport als Warm-up. Lasst das Auto stehen und fahrt lieber mit dem Fahrrad oder geht zu Fuß. Das spart Zeit, Geld und ist gut für die Umwelt.“
Persönliche sportliche Ziele und ein Blick in die Zukunft
Fabian ist nicht nur Forscher, sondern auch ambitionierter Sportler. 2025 wird er wieder an einem Mitteldistanz-Triathlon teilnehmen – mit dem klaren Ziel, eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen.
Sein Wunsch für die Zukunft der Sportwissenschaft? Mehr Bewusstsein für den Einfluss von Sport auf die Umwelt. „Niemand ist perfekt, aber wenn viele Menschen kleine Veränderungen umsetzen, kann das eine große Wirkung haben.“
Mit seiner Arbeit verbindet Fabian seine beiden großen Leidenschaften – Sport und Wissenschaft – und zeigt, dass Training nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Umwelt nachhaltig gestaltet werden kann. Denn nur, wenn wir unseren Planeten schützen, können wir ihn auch weiterhin als unseren natürlichen Sportplatz nutzen.
Vielen Dank, Fabian, dass du Deine Geschichte als Wissenschaftler mit uns geteilt hast!
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